Spycher 186 A in Bärenwil, Langenbruck
Der Speicher in Bärenwil liegt von der Landstrasse etwas zurückgesetzt zwischen zwei Häusern in dem zu Langenbruck gehörenden Weiler. Als zweistöckiger Getreidespeicher belegt er die Tatsache, dass auch in dieser Höhenlage der Getreideanbau heimisch war. Der vollständig in Holz konstruierte und mit Schindeln bedeckte Speicher stammt vermutlich aus dem 17. Jahrhundert. Er ist über einem Schwellenkranz als Strickbau ausgeführt. Die sorgfältig gearbeiteten Vorstösse erreichen Längen bis zu 28 cm. Das Obergeschoss zeigt ebenfalls Stricktechnik. Ein fein durchdachtes Rahmenwerk ermöglicht ein leichtes Vorkragen des oberen Geschosses. Wir begegnen hier dem Mittelständer der Giebelwand mit einer zusätzlichen konsolenartigen Verstärkung zum Tragen der Firstpfette. Die Firstwand ist beidseits des Ständers mit Oeffnungen in ausgeprägter Kreuzform durchbrochen. Man verband hier die Lüftung mit einer Zierform, die allerdings auf der einen Seite durch einen später eingebauten Taubenschlag durchbrochen ist. Das ungebrochene Giebeldach ist heute dank Unterstützung des Baselbieter Heimatschutzes und der Denkmalpflege wieder vollständig mit Holzschindeln gedeckt, wobei sogar der frontseitig abschliessende Dachsparren mit Schindeln verkleidet ist. Die Vordächer vorn und hinten fallen als Klebdächer steil ab und sind ebenfalls mit Holzschindeln bedeckt. Dadurch vermittelt dieser giebelständige Speicher den ursprünglichen Eindruck eines Baselbieter Speichers, wie sie früher häufig waren und sich heute nur noch in wenigen Exemplaren erhalten haben. Der frontseitige Anbau für den Hühnerstall erfolgte später. Neben dem Eingang in der Frontmitte ist asymmetrisch ein zweiter Eingang angefügt. Im Innern sind Resten von sog. Kornbuchten zu sehen. Zudem führt eine steile Stiege in den oberen Stock. Neben dem Herrenspeicher von Zunzgen ist dies der letzte integral erhaltene Holzspeicher im Baselbiet und der einzige, der mit Schindeln bedeckt ist.